Allgemein Top Urban Sketching

5 Top Tipps Urban Sketching: Leitfaden für Einsteiger

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5 einfache PAXISTIPPS zum zeichnen lernen
und ein Extra-Profi-Tipp

Urban Sketching ist seit einiger Zeit in aller Munde. Einfach das Skizzenbuch, Stifte und vielleicht Aquarellfarben nehmen und los geht’s. Zu Hause oder unterwegs auf reisen. Das Reiseskizzenbuch immer dabei! Und das Stühlchen nicht vergessen! Toll, oder?

Wer es ausprobiert hat, weiß aber: so einfach ist es dann doch nicht. Du sitzt auf der Straße, alle gucken (nicht wirklich!) und Du weißt gar nicht, wo Du anfangen sollst. Welche Materialien sind die richtigen? Zeichnen lernen ist also auch als Urban Sketcher gar nicht so einfach.

Mein Name ist Alexa und ich bin seit ca. 6 Jahren als Urban Sketcher aktiv. Gestartet in Köln, wo es noch keine Gruppe gab, die war aber schnell gegründet und ist bis heute sehr aktiv. Jetzt bin ich in der Berliner Gruppe „zu Hause“.

Urban Sketching um die Welt – Ausschnitt aus dem Leporello

Dann war ich 4 Jahre weltweit unterwegs als Bordmalerin an Bord der Mein Schiff Flotte von TUI Cruises. [Hier findest Du eine YouTube-Serie über den Leporello, den ich über meine Reisen gezeichnet habe]

Möchtest Du jetzt mit dem Urban Sketching starten?

Dann bist Du hier genau richtig. Dieser Beitrag hilft Dir in einfachen Schritten das zeichnen lernen, aber nicht nur das, ich gebe Dir Tipps für Deine Materialien, wie Du Deine Scheu, draußen zu malen überwindest und schnell das erste Skizzenbuch füllst.

Ich habe oft in Ajaccio, einer kleinen Stadt auf der wunderschönen Insel Korsika den Hafen gezeichnet. Am Ende des Artikels findest Du ein kleines Video wie sich die Zeichnung aufbaut und wie ich sie gemalt habe. So kannst Du genau sehen, wie es geht!

Hier geht es direkt nach unten zum Video

Zuerst die Materialien!

Urban Sketching Materialien für unterwegs

Die 4 wichtigsten Urban Sketching Materialien

INHALT

5 Tipps für den Start mit Urban Sketching

EXTRA: Profitipp (der auch für Anfänger super funktioniert)

Einfach loszulegen, zu probieren und experimentieren ist mein absoluter Lieblings-Tipp, an den Du immer wieder denken kannst.

Deine Zeichnung ist nur für Dich! Sei mutig und frei! Lass Dich nicht von anderen Meinungen beeinflussen! Jeder Mensch hat seine eigene Art zu zeichnen, steh dazu! Steh zu Dir.

Es gibt Techniken, wie Du zeichnen lernen kannst und genau die lockere und freie Skizze malst, die Dir vorschwebt. Eine Technik, die ich immer gerne nutze, zeige ich Dir am Ende des Beitrags im Profi-Tipp.

Die 4 wichtigsten Urban Sketching Materialien

1. Das Urban Sketching Skizzenbuch

Die Auswahl an Skizzenbüchern ist riesig. Sehr gut sind die Aquarell-Skizzenbücher von Hahnemühle oder Moleskine. Es gibt sie in verschiedenen Größen, von ganz klein bis zu DIN A3.

Das Format, die Größe kannst Du je nach Lust und Laune auswählen, ich empfehle weder zu groß noch zu klein zu beginnen. Eine gute Startergröße ist ca. DIN A5 (148×210 mm).

Das Wichtigste am Skizzenbuch ist das Papier: es sollte dickeres (ab 180gr) Aquarellpapier sein, damit die Farben nicht durchschlagen oder Deine Collagen-Elemente auch halten. Generell gilt: Bitte investiere in Deine Materialien, sonst hast Du keinen Spaß daran. In der chinesischen Malerei heißen die Materialien „die vier Schätze“: 1. Pinsel, 2. Papier, 3. Tusche (& Aquarellfarbe in unserem Fall) und 4. Reibestein.

Tipp: Lege Dir verschiedene Skizzenbücher an. In einem Skizzenbuch sammle ich Tipps & Tricks für das Aquarellieren & Zeichnen, ein Skizzenbuch nutze ich nur in Berlin und so fort. Aber ich bin auch etwas chaotisch: nur meine Tipps-Skizzenbücher sind inhaltlich konsequent geführt. Ich habe von meinen ca. 100 Skizzenbücher nur 2-3 Reiseskizzenbücher, die sich auf eine Reise oder ein Thema beschränken.

2. Die Stifte, Füller & Tinte zum Urban Sketching

Da gibt es als Basis den Bleistift. Ein einfacher HB oder B2 genügt, die H-Stärken können eventuell Linien in das Papier drücken und lassen sich schwer wegradieren. Apropos Radierer: ich nehme sehr gerne die Knetradierer, forme sie zu einer Wurst und rolle damit über die Zeichnung. So werden die Bleistiftlinien so dünn, daß man sie kaum sehen kann. Perfekt als Vorzeichnung!

Die Tinten-Linierer (Fineliner) gibt es von vielen Herstellern. Ich bevorzuge Faber-Castell ecco pigment, sie haben einen tollen Griff. Auch die micron fineliner sind sehr gut. Gute Fineliner gibt es in vielen Stärken, sie sind natürlich wasserfest und sind KEINE Filzstifte. Ihre Farbe sind echte Tinten. Meine Basis sind die Stifte in den Stärken 0,2, 0,5 und 0,8.

Füller sind wunderbar! Aber finde erst einmal den richtigen. Ich habe eine Auswahl an Füllern, mag gerne weiche Federn und nutze meistens einen Lamy oder meinen Kaweco. Bitte achte drauf, daß Du nur wasserfeste Tinte nutzt, die auch für Füller geeignet ist. Meistens braucht man dann noch einen Converter, der die Füller-Patrone ersetzt und wiederauffüllbar ist. Wasserfeste Tinte, die auch für den Füller nicht verstopft ist z.B. Super5 oder die Rohrer & Klingner sketchINK.

Um noch Akzente zu setzten oder Motive hervorzuheben nutze ich noch einen weißen Gelstift uni-ball Signo. Ich habe viele weiße Gelstifte ausprobiert, dieser deckt am besten – finde ich. Faber-Castell hat ein neues Set mit weißen Stiften das ich auch sehr empfehlen kann.

Du kannst auch mit guten Buntstiften (z.B. Polychromos), Kreiden oder Deinen Lieblingstiften zeichnen und malen, da gibt es kein Limit!

Es muss nicht immer der Wasserpinsel oder der Fineliner sein

3. Pinsel für unterwegs

Sehr empfehlenswert sind die Wassertank-Pinsel. Hier hast Du Dein Wasser direkt im Pinsel. Du kannst beim Farbwechsel einfach das Wasser aus dem Pinsel drücken und ihn so für die nächste Farbe säubern.
Es gibt auch sehr gute Reisepinsel, ich nutze ihn in dem Korsika-Video. Allerdings können die Haare knicken, wenn man die Hülle aufsetzt. Deshalb bin ich da nicht so glücklich mit.

Ich habe mir eine Pinselmappe genäht, man kann auch eine aus Bambus nehmen, und so habe ich meine Lieblingspinsel immer bei mir. Ich bin recht anspruchsvoll, was Pinsel angeht, da ich von der Aquarellmalerei komme. In meiner Mappe sind zwei sehr dünne Echthaar-Pinsel, ein dickerer Kunsthaarpinsel (Escoda), ein Mischhaar-Schwertpinsel (von DaVinci, manchmal auch Schlepper genannt) und ein Linierer (ein sehr dünner Pinsel mit langen Haaren). Ich bin auch ein großer Fan der chinesischen Pinsel, je nachdem.

Aber ich schweife ab: für die kleine Tasche ist ein Wassertankpinsel optimal! Mittlerweile gibt es sie auch in vielen verschiednen Spitzengrößen und -formen.

Große, kleine, gebastelte und fertige Paletten

4. Die Aquarellfarben

Es gibt Aquarellfarben von vielen verschiedenen Anbietern. Klassischerweise fängt man mit einem kleinen Kasten von Schmincke an. Oder Du kaufst Dir Tuben und füllst einen eigenen Kasten. Nach und nach wirst Du vielleicht von anderen Sketchern oder Tipps weitere Farben dazu kaufen. Ich habe mittlerweile sehr, sehr viele Tuben und liebe es, immer neue Farben auszuprobieren.

Auch hier gilt: billig ist billig. Bei Aquarellfarben (auch bei Acryl- oder Ölfarben) zeigt sich die Qualität in der Dichte des Pigmentes. Und je purer das Pigment, desto intensiver die Farbe, desto schöner. Meine bevorzugten Marken sind: Schmincke, Windsor & Newton, Daniel Smith, Maimeri. Zum Ausprobieren gibt es auch von Schmincke und Daniel Smith sogenannte „Dot Card“ oder „Try it“ Farbkarte. Dort findest Du alle Farben zum testen.

Aquarellfarben gibt es nicht nur in Töpfchen oder Tuben, auch als Stifte oder Sticks. Die Aquarellstifte nutze ich gar nicht, da sie oft zum „ausmalen“ verführen und das finde ich langweilig.

Praktisches Urban Sketcher Zubehör

Gerade wenn wir – wie beim Urban Sketching – draußen, also plein air, malen, brauchen wir auch etwas Luxus. In meinem Rucksack findet sich immer Wasser (oder im Winter heißer Tee), ein Müsliriegel oder Nüsse (nicht immer ist ein Kiosk in der Nähe), ein Stühlchen, ein Klebestift und Tuch für Materialien.

Ein Wort zum Stühlchen: hier fängt der Luxus an ;). Ein kleiner Dreibeiner ist für mich nicht geeignet, ich bin über 1,70 und wiege mehr als 40 kg, also sind diese Stühlchen recht instabil. Mein Lieblingstuhl ist der Lafuma, ein Kompakter Klappstuhl mit Rückenlehne. Ich schnalle ihn an den Koffer, wenn ich fliege und auch sonst. Er ist bequem, leicht und gut mitzunehmen. Für ca. 29 Euro ein Schnäppchen. Auch ein Tipp einer Teilnehmerin bei einer Venedig-Reise! Noch ein Teilnehmer-Tipp ist ein höhenverstellbarer Alu-Dreibeiner, der auch wirklich klasse ist, aber ca. 100 Euro kostet. Da ich meine Stühle ab und zu stehenlasse, bleibe ich bei meinem Lafuma. (siehe Materialliste unten)

Noch ein Wort zum Tuch: zum Pinseltrocknen, Wasser aufwischen oder andere Nebentätigkeiten. Gerne möchte ich Dir auch noch einen Teilnehmer-Tipp weitergeben: eine Teilnehmerin in Berlin legte dieses Tuch vor sich aus und platzierte ihre Materialien darauf. Finde ich super! So hast Du einen „sauberen“ Ort, gerade auf Kieswegen oder im Gras und Du findest Deine Sachen wieder.

Du möchtest einen Überblick über die besten Materialien? Hier findest Du alle Materialien inkl. Materialliste

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5 Tipps für den Start mit Urban Sketching

Der perfekte Ort

Das kann der Blick aus Deinem Fenster sein, oder Dein Lieblings-Café, oder Deine Bank im Park oder eine Sehenswürdigkeit – da gibt es kein Ende. Und Du wirst merken, je öfter Du Deinen inneren „Motivsucher“ einstellst, desto öfter siehst Du Orte oder Situationen, die Du gerne zeichnen möchtest.

Bestenfalls kannst Du Dich auf eine Mauer oder ähnliches setzten, sonst auf Dein Stühlchen. Vielleicht hast Du die Möglichkeit Schutz an einer Mauer zu finden, besonders im Sommer solltest Du immer im Schatten sitzen. Auch in der U-Bahn oder im Café ist es wichtig, daß Du genug Abstand zu Deinem Motiv hast, besonders zu Menschen. Sonst verlierst Du den Überblick, bzw. die Menschen fühlen sich beobachtet.

Geh mit offenen Augen durch die Welt, denke in Farben oder mach „Trockenübungen“: zeichen, male Dein Motiv einfach mal im Kopf!

Lass Dich nicht stören

Für manche Menschen ist es ganz neu, ungewohnt oder manche sind auch etwas schüchtern, wenn es um das Malen plein air, also draußen vor Ort geht. Sei versichert: kaum jemand interessiert sich dafür, was Du tust. Besonders an Orten, wo viele Menschen sind (auf dem Alexanderplatz in Berlin oder der Domplatte in Köln), ist jeder mehr mit sich beschäftigt und achtet nicht auf Dich. Also als erste Übung zu empfehlen.

Manchmal kommt es auch anders: auf der Domplatte am Kölner Dom habe ich sehr schöne Erfahrungen gemacht. Eigentlich war ich zum zeichnen dort, wurde aber immer in schöne Gespräche von älteren Menschen verwickelt, die mir über ihre Kindheit in Köln erzählt haben. Diese einzigartigen Erzählungen waren mir dann wichtiger als meine Zeichnung.

Und einen Top-Tipp habe ich noch für Dich: wenn ich absolut ungestört sein möchte, stecke ich einfach kleine Kopfhörer in meine Ohren. Jeder denkt, ich höre Musik und bin nicht ansprechbar. Ein deutliches Signal an jeden, der Dich ansprechen möchte! Funktioniert garantiert.

Das Motiv finden

Vielleicht hast Du ja schon Deinen „Scanner“ eingeschaltet. Vielleicht suchst Du auch noch nach passenden Motiven. Wie oben beschrieben, wirst Du mit der Zeit und Deiner Erfahrung immer mehr Motive finden. Bei meinen Workshops erlebe ich oft, daß das Motiv finden nicht das Problem ist, sondern eher das „sich zutrauen“ eher das Thema ist. Das Motiv ist gefunden, aber wie sollst Du es umsetzen?

Vielleicht hilft Dir ein Motivfinder oder Dein Handy. Hier kannst Du mit der Kamera nutzen um einen Ausschnitt für Dein Motiv zu finden. Lass die gesamte Situation erst einmal auf Dich wirken, schau Dir alles in Ruhe an. Dann überlege, warum Dich gerade dieses Motiv, diese Situation interessiert. Anschließend versuche Dein Motiv zu fokussieren, also das Wesentliche, den Bereich, der Dich anspricht zu skizzieren. Weniger ist mehr!

Oft versucht man mehrere Motive in einem Bild unterzubringen. Mache lieber drei Skizzen als eine überladene Skizze, die Dich vielleicht auch technisch überfordert. Eine Idee: Du kannst auch nur Dein Hauptmotiv detailliert zeichnen und den Rest des Bildes locker anlegen.

Erste Striche

Kennst Du die Angst vor dem weißen Papier? Ich habe das immer noch bei jedem Skizzenbuch, das ich anfange. Vielleicht zeichnest Du auf der ersten Seite ein Thema für das Buch oder skizzierst Deine Materialien, das lockert auf!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Skizze zu starten:

  • mit einer leichten Bleistiftskizze
  • mit einem Perspektive- oder Kompositionsraster
  • mit einem Hintergrund, siehe Profi-Tipp unten

Probiere die verschiedenen Möglichkeiten aus, bestimmt findest Du die für Dich am besten passt!

Mit Aquarell kolorieren

Ein Tipp vorab: Sprüh Deine Farben zuerst leicht mit Wasser ein, dann schonst Du den Pinsel und sie lassen sich leichter aufnehmen.

Da ich gerne sehr nass male, nehme ich viel Pigmente mit viel Wasser auf. Oder bereite mir eine Farb-Pfütze auf meiner Palette vor. Nimm viel Pigment, sonst wird die Farbe nicht leuchtend genug. Trage die Farbe locker auf das Papier auf, lass verschiedene Farben ruhig ineinanderlaufen, das bringt Spannung und Lockerheit in die Skizze. In den Workshops sehe ich oft, dass die Teilnehmer viel zu wenig Farbe anlösen, die Farbe muss dicht wie Espresso sein, nicht wie Blümchenkaffee.

Tipp: Beschäftige Dich ein wenig mit dem Farbkreis, vielleicht legst Du Dir einen kleinen Kreis zu, google kennt ihn als „Farbkomponist“.

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Schmeiß den Radierer endlich weg!
In meinen Workshops kommt oft die Frage, wie man denn am besten mit der Skizze startet. Üblicherweise zeichnen viele Sketcher mit einer Bleistift vor, mit dem Fineliner nach und dann wird koloriert.
Ich bin ein großer Fan des „bleistiftlosen“ Zeichnens. Der Radiergummi ist bei mir auch „verboten“. Fängst Du gerade erst mit dem Malen & Zeichnen an, kannst Du gerne mit einer Bleistift-Vorzeichnung starten.
Die Bleistift-Vorzeichnung und erst recht das Radiergummi halten Dich auf einem echten Anfänger-Level. Du lernst nicht mutig zu sein und einfach mal drauflos zu zeichnen. Ich habe sehr viele Teilnehmer, die lockerer und freier malen und zeichnen möchten, es aber sehr schwer schaffen.
Also mein Appell an Dich: starte ruhig als echter Anfänger mit einer Bleistiftzeichnung, aber verzichte auf den Radierer.

EXTRA: Profitipp (der auch für Anfänger super funktioniert)

Nun zu meinem Profi-Lieblings-Tipp:
Wenn Du möchtest, lege eine ganz lockere Bleistiftskizze der Situation an, einfach nur die Hauptlinien wie Himmel, Dachlinie, Straße, Bäume, Menschen oder ähnliches definieren.
Dann gehst Du schon in Deine Farben! Lege einen großzügigen, flächigen Hintergrund mit Aquarellfarben an. Let it flow! Wähle 2-3 Farben aus und lege den Hintergrund von oben nach unten an.
Unten im Ajaccio-Video siehst Du genau, wie es geht.

Hier in Amsterdam, eine meiner Lieblingstädte, zeichne ich so gerne. Hier ist auch bei mir der Groschen gefallen, was diese Hintergrund-Technik angeht.

Deinen eignen Stil entwickeln und der Zufall

Ich möchte Dir kurz erzählen, wie es dazu kam, denn diese Geschichte zeigt auch sehr gut, wie Du durch Zufälle Deinen eigenen Stil entwickeln kannst und neue Erfahrungen machst.

Spontan bin ich nach Amsterdam gefahren um dort zu zeichnen. Direkt vom Bahnhof aus habe ich mir eine schöne Gracht gesucht, wollte auch die Fahräder zeichnen und mich einfach auf diese schöne Stimmung und Szene einlassen. Bestenfalls setzt bei mir eine Art Meditiation beim Malen ein. Ich denke nicht mehr darüber nach, was ich tue, sonder gebe mich den Farben und der Stimmung hin. So auch hier in Amsterdam. Ich war gerade bei der ersten Aquarell-Schicht, da fing es an zu regnen. Mein Ärger war groß!

Erste Tropfen fallen auf meine Skizze

Dicke Tropfen klatschten auf meinen Skizzenblock (ein teures Moleskine Aquarell-Buch) und die Farbe verteilte sich natürlich unkontrolliert.

Egal! Ich setzte noch weitere Farben dazu und staunte, was passiert. Die Farben mischten sich im Regen und taten, was Aquarellfarben so tun. Wunderbar! Let it flow!

Noch mehr Farben, noch mehr Tropfen!

Mittlerweile war es mehr eine Performance als eine Zeichnung. Ich kippte das Skizzenbuch hin und her und konnte so die Farbverläufe etwas kontrollieren. In der Aquarellmalerei nennt man diese Technik „Pouring“, also „gießen, schütten“.
Als Höhepunkt warf ich das gesamte Skizzenbuch in eine Pfütze! Mal sehen, was das teure Skizzenbuch so aushält!
Der Regen ließ nach, eine wunderbare Lichtsituation entstand und ich ließ mein Skizzenbuch in der Sonne bei einem koffie verkeerd trockenen.

Anschließend beendete ich die Zeichnung mit einigen Details und dem weißem Gelstift.

Die fertige Amsterdam Skizze

Im sonnigen Ajaccio-Video kannst Du genau sehen, wie Du diese Technik anwendenden kannst

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Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren der Tipps! Hast Du weitere Fragen oder Tipps? Dann freue ich mich über einen Kommentar von Dir!


Wer sind die Urban Sketcher und wo findest Du sie?

Die Urban Sketcher sind eine weltweite lockere Verbindung von Zeichnern, die ihre Umwelt, ihre Stadt und alles, was darin passiert in Zeichnungen dokumentieren. Die Urban Sketcher haben ein Manifest, an das sie sich halten, in dem die Rahmenbedingungen festgelegt sind, z.B. nicht von Fotos zeichnen.
In Deutschland gibt es sie in jeder größeren Stadt und alle Treffen und Infos findest Du über Facebook und auf den folgenden Webseiten:
Webseite Urban Sketcher Deutschland
Webseite Urban Sketcher International
Facebook Urban Sketcher Deutschland
hier auf Facebook findest Du auch die regionalen Urban Sketcher Gruppen.
Es gibt ein jährliches Urban Sketcher Treffen in Deutschland (2020 in Hamburg) und ein internationales Treffen (2019 in Amsterdam, 2020 war HongKong geplant, musste aber leider Aufgrund der politischen Situation abgesagt werden)



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Urban Sketching in der Praxis

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2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Hallo liebe Alexa,
    fast zufällig bin ich auf deine super tolle Homepage gelangt. Ich heiße Marina und mache seit acht Jahren Tagesausflüge mit Senioren. Im letzten Jahr habe ich begonnen ein Buch darüber zu schreiben. Meine reiselustigen Mitfahrer sagten immer wieder über die vielen interessanten Dinge, die während des Ausflugs manchmal passierten: „Darüber müsste man mal ein Buch schreiben!“
    Gesagt, getan.

    Viele Kapitel sind schon entstanden und ich suchte nun nach Bildmotiven. Im Kopf hatte ich schon Vorstellungen, welche Richtung es werden könnte. Auf der Recherche im Internet bin ich so auf dich und deine wertvollen Tipps gekommen.

    Seit gut einem Jahr bin ich in der Kunstakademie und male mit Acrylfarben. Die Farben oder besser die Art wie ich bisher gelernt habe zu malen, sind für das Buch nicht geeignet.
    Deshalb werde ich nun beginnen deine wunderbaren Anleitungen in die Tat umzusetzen.

    Leider ist zur Zeit das Reisen ja nicht erlaubt und das „echte“ Urban Sketching etwas schwieriger dadurch. Aber genau diese Situation hat mich inspiriert neues zu beginnen und ich freue mich total deine Seite und somit deine Bekanntschaft (wenn auch nur virtuell) gemacht zu haben.
    Deine Homepage ist mehr als nur Inspiration. Du hast eine sehr charmante Art zu vermitteln!

    Herzlichen Dank zunächst und ich würde mich sehr freuen auch von dir zu hören.

    Liebe Grüße aus der Nähe von Lübeck
    Marina

  2. Gitta sagt:

    Hallo, ich interessiere mich für Urban Sketching und bin so auf Deiner schönen Seite gelandet. Als ich gelesen habe, dass es Richtlinien gibt wie, dass man nicht von Fotos anmalen soll, fand ich dass als kranker Mensch sehr schade und damit wird man ja quasi von der Gruppe ausgeschlossen. Bis vor kurzem konnte jch nich überall hinlaufen und habe mir über sowas kaum Gedanken gemacht. Aber das kann sich bei jedem schnell ändern. Ich finde, die Community sollte da offener sein. Ich werde selbstverständlich nach Fotos arbeiten und freue mich trotzdem darauf, auch wenn ich dann gegen ein „unausgesprochenes Gesetz“ verstoßen werde. Ist nur eine Denkanregung. Ich finde Deine Seite toll. Du hast da ja ein aufregendes Leben vor Corona gehabt. Liebe Grüße, Gitta

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