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Neue Tipps & Tricks: Teil 1 Einfach Hände zeichnen!

Ich war es leid und ich kann mir vorstellen, das Du es auch bist. Immer diese Hände! Ich war es satt Hände immer hinter Rücken zu verstecken oder am besten nur Blumen und Häuser zeichnen und malen … Egal ob beim Urban Sketching, im Aquarell oder Acryl, ich schränke mich selbst sehr in meiner Kreativität ein, wenn es Motive, oder Teil-Motive gibt, die ich vermeide. So konnte das nicht weitergehen.

Man muss ja nicht der perfekte Hand-Zeichnerin werden, aber sich einmal konzentriert mit den Händen auseinandersetzen half doch mehr, als ich dachte.

Lucky me! Ich buchte einen kurzen, knappen Workshop bei einer Comic- und Storyboard-Zeichnerin aus New York. Sie konnte mal so eben ein Set von Startreck Voyager zeichnen und Hände sowieso. Mit mir waren noch andere Illustratoren, Zeichner und 3D-Animateure dabei. Also eine illustre, sehr professionelle Runde.

Und damit Du auch nicht länger die Angst vor der Hand habt, mache ich hier mein persönliches Skizzenbuch auf. Vielleicht geben Dir die Tipps einfach mal den Start, um es selbst auch zu probieren.

Gucken wir uns in dieser ersten Folge der Mini-Serie die eigene Hand genau an, welche Elemente hat sie, wie ist sie aufgebaut, was ist die Crux beim Zeichnen? Und einige Übungen habe ich auch für Dich.

In der zweiten Folge, in den nächsten Tagen, bauen wir eine Hand noch etwas genauer auf und bringen die Perspektive in’s Spiel.

In der dritten und letzten Folge kommt das Licht dazu. Licht und Schatten und auch Hautfarben an der Hand.

Teil 1 der Mini-Serie: Hände zeichnen! Elemente

Probier es selbst und mach einfach mit. Alles, was Du brauchst hast Du bestimmt parat: zu allererst Deine Hände. Als Modelle, um den Stift zu halten, möglichst wenig zu radieren und auch zwischendurch mal einen Schluck zu trinken. Stifte, Papier, Radierer, das war’s.

Wenn Du Dich ein wenig ausprobieren möchtest, dann macht doch einfach die Übungen und poste sie hier in unserer Mal-Dich-Glücklich-Facebook-Gruppe! Ich kann Dir dann noch mehr Extra-Tipps speziell für Dich geben.

Selbstumrundungen

Siehst Du meine Hand unten? Lege Deine Hand auf das Papier und umrande langsam Deine Hand, wie früher in der Schule. Langsam deshalb, da Du jede Rundung, möglichst viele Knochen und Knöchelchen, die Fingernägel und die Fingeransätze mit dem Stift nachfühlen kannst. Zeichne einige Details wie Fingernägel, Querfalten etc. ein. So lange und so viel Du magst. Lern Deine Hand kennen, dann kannst Du auch andere Hände zeichnen.

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Eine Hand ist keine Zigarettenschachtel, sondern eine Pommes-Box

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Viele Zeichner bauen ihr Motiv auf einer Reihe von geometrischen Objekten auf: Rechtecke, Bälle, Quadrate etc.. Da mir sowieso das 3-dimensionale Denken nicht so leicht fällt, bevorzuge ich eher die „planometrische“ Methode. Hier setzt man einzelne Linien in Bezug zueinander und erarbeitet sich so die Form.

Ich möchte damit sagen, dass es nicht unbedingt „die“ Methode gibt, das Zeichnen zu lernen. Meistens lernt man von allem ein wenig, der Rest ist Üben. Üben ist wichtig – habe ich doch schon erwähnt, oder?

Da wir aber in dem Workshop sehr intensiv mit der 3D-Methode gezeichnet haben, bin ich jetzt froh, auch dieses System etwas besser zu kennen und auch anzuwenden. Zum Beispiel bei Händen.

Ein Satz, der sich oft wiederholte und bei mir einen Groschen hat fallen lassen. Guck Dir Deine Hand an: von oben, von vorn und von der Seite. Von der Seite siehst Du besonders gut, was gemeint ist: die Hand ist nicht flach wie eine Flunder, sondern eher keilförmig. Oben siehst Du eine Skizze mit Blick von oben in die „Zigarettenschachtel“ und die „Pommes-Box“ (übrigens sind die amerikanischen Boxen gemeint).

Der Daumen ist (fast) kein Finger
_daumenWas wäre das Leben einfacher ohne Daumen – nicht wirklich, aber zum Zeichnen schon. Denn der Daumen hat 1. nur 2 statt 3 Knochen und ist schräg an die Handfläche angesetzt. Er kommt also nicht aus der „Pommes-Box“ sondern ist seitlich angedockt. Man sieht es in der Zeichnung oben rechts.

1-2-3-4-Finger und eine Kapsel
02_finger

Bei Fingern sieht die Sache dann schon anders aus: 3 Knöchelchen und ein Knorpel ähnlich einer Kapsel hält die Finger an der Handplatte. Guck Dir  genau an, wie die Finger zusammen gesetzt sind. Vielleicht zeichnest Du Dir sogar die Knochen auf die Finger, wie bei einer Röntgenaufnahme.

Dann kannst Du auch in der Bewegung sehen, wie sich die Proportionen in der Perspektive verändern – aber dazu mehr in der 2. Folge von „Hände zeichnen!“

3 x Nur-10-Minuten-Übungen

  1. 10 Minuten: Umrande Deine Hand und zeichne Details ein
  2. 10 Minuten: Zeichne eine waagerechte Hand von der Seite, den Daumen zu Dir in Augenhöhe
  3. 10 Minuten: Zeichne eine Hand schematisch in geometrischen Formen, denke an die „Pommes-Box“.

Das war’s! Hast Du spezielle Fragen zum Hände zeichnen? Fällt Dir eine bestimmte Stelle besonders schwer, z.B. der Übergang von Finger zu Handteller?

Poste Deine Bilder und Fragen hier oder in unserer privaten Mal-Dich-glücklich-Facebook-Gruppe!

Mal dich glücklich!

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. simone sagt:

    Vielen Dank für die Tipps. Ich übe immer wieder Hände zeichnen; von der Seite hatte ich es allerdings noch nie bewusst getan und das war wirklich erhellend. Besonders schwierig finde ich den Daumen.

    1. Alexa Dilla sagt:

      Hallo Simone, es freut mich, dass ich Dir Du einen neuen Blickwinkel vermitteln konnte Bei mir war es auch so: intensive Beschäftigung und plötzlich fällt der Groschen! Mit dem Daumen hast Du natürlich recht. Denk einfach an die Pommes-Box, das hilft. Happy painting!

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